Portrait

Manuela Fellner oder ein Leben mit österreichisch-schweizer Feingefühl

Sie singt Lieder wie ‚Die Sonne kommt‘ oder ‚Es ist Sommer‘ und so wie die Sonne aus diesen Texten scheint, die Melodien auf bestimmte Weise erstrahlen lässt und daher einfach der schlechten Laune keine Chance lässt, so  ist auch das Mädel der die Stimme zu diesen Liedern gehört. Ja, das darf man, in so einem Fall ist es erlaubt eine erwachsene Frau, Mutter eines kleinen Sohnes, auch ‚Mädel’ zu nennen. Manuela Fellner ist der personifizierte Sonnenschein. Ein freundlicher, unkomplizierter Mensch die es schafft ihr Leben mit Mann, Kind, Musik, Karriere mit viel Freude zu schaukeln. ‚Das alles hängt bei mir ja auch irgendwie zusammen‘, sagt sie, aber wie, wer, warum… alles der Reihe nach.

Die Geschichte der Manuela Fellner beginnt in der Schweiz, in den 80er Jahren. Ein kleiner Ort in der Nähe von Zürich. Manuela, im Zeichen der Jungfrau geboren, wächst mit Musik auf. Der Vater ein begeisterter Musikant, er spielt mit seiner Band nahezu jedes Wochenende und bringt die Leute zum Tanzen. ‚Musik hat, seit ich denken kann, in meinem Leben eine wichtige Rolle gespielt‘, erzählt Manuela und denkt auch heute noch gerne an die Zeit zurück, an die Eindrücke die sie sammeln konnte wenn sie neben der Bühne stand und Papa und seinen Kollegen beim Musizieren zusehen durfte. ‚Hin und wieder durfte ich mitkommen und diese Begeisterung des Publikums zu sehen, das was Musik auslöst, war immer wieder ein Erlebnis für mich‘, erzählt Manuela. Der Weg zur Musikantin erfolgte zuerst über die Blockflöte, aber die war es wohl nicht. ‚Ein bisschen langweilig‘, war die Flöte, sagt sie und entdeckte bald das Akkordeon für sich. ‚Das war schon lustiger und nach acht Jahren Akkordeonspiel habe ich mir in den Kopf gesetzt, auch die Stimme noch mehr auszubilden‘. Erste Gehversuche auf die Bühne zu steigen absolvierte sie schon mit 13 Jahren bei Auftritten mit Papas Band, aber so richtig los ging es, als sie sich bei einem Casting bewarb. ‚Das war 2004. Die größte Schweizer Zeitschrift suchte Talente. Ich habe ein grottenschlechtes Demo eingeschickt und sogar die Mama war skeptisch weil das Band nicht gerade super geklungen hat‘, doch getreu dem Motto ‚unverhofft kommt oft‘ wurde sie zum Re-Call geladen. Das Ende der Geschichte: Manuela sang ‚Liebeskummer lohnt sich nicht, my Darling‘ und ging als Siegerin vom Platz.– mit einem Evergreen begann ihre junge Karriere zu laufen.

Die Immobilienkauffrau musste ab nun jonglieren. Job, Auftritte, Plattenaufnahmen… irgendwie kriegte sie aber alles hin, schaffte 2004 den Sprung in die Schweizer Vor-Ausscheidung des Grand Prix der Volksmusik, zwei Jahre später dann den Sprung ins Finale. Auftritt in München. ‚Ich war so was von nervös‘, sagt sie wenn sie an die Millionen Menschen denkt, die ihr damals via Eurovision zusahen. Sie sang ‚Nimm dir Zeit für Zweisamkeit‘ und platzierte sich im soliden Mittelfeld. Der Grand Prix der Volksmusik war ein Schlüsselerlebnis für Manuela. Viel gelernt, habe sie damals, betont sie immer wieder und auch die Engagements wurden mehr und mehr. Das Privat-TV interessierte sich für sie und bot ihr einen Job als Moderatorin an, die Zahl der TV-Auftritte die sich heute in ihrer Vita finden ist beachtlich: Wenn die Musi spielt, Grand Prix der Volksmusik, Krone der Volksmusik, Musikantenstadl, Immer wieder Sonntags und und und… Manuela Fellner war der Newcomerin entwachsen, ein Teil der Musikszene geworden.

Schauplatzwechsel

In der Szene bleibt man gerne unter sich. Manuelas Freundin ist Monique, ebenfalls Sängerin und weit über die Grenzen ihrer Schweizer Heimat hinaus bekannt. 2009 war es, als sich zu Manuela, Musik, Monique und Musikantenstadl ein weiteres M in ihrem Leben gesellte: Ein Mann. Musikantenstadl-Tournee. Wolfgang Lindner jun. leitet das Orchester. Der Mann am Schlagzeug ist in die Fußstapfen seines legendären Vaters getreten. Manuela begleitete Monique auf der Tour, hütete deren drei Kinder wenn die Freundin auf der Bühne stand und wie das Leben so spielt, war der Mann hinter seinen Trommeln auf das was sich vor seinem Schlagzeug, bei den Proben, so durch die Hallen bewegte, aufmerksam geworden. Die hübsche Schweizerin war bald Ziel seines Werbens. Wolfgang ‚musste um mich kämpfen, so leicht habe ich es ihm nicht gemacht‘, wie sie schmunzelnd hinzufügt wenn sie davon erzählt, wie das war, damals, als ihr Leben erneut eine Wendung erfuhr. Wolfgang war zäh, gab nicht auf und heute sind die beiden längst ein Paar. Sie leben, arbeiten und musizieren zusammen in Österreich. Sieht sie aus dem Bürofenster, dann liegt die wunderschöne Wachau vor ihr. Der kleine Sohn komplettiert das Glück. Im Hause Lindner war und ist man Family-Business gewöhnt. Vater Wolfgang und Mutter Herlinde lebten es den Kindern vor, wie es ist wenn man Job, Leidenschaft, Liebe und Alltag unter einen Hut bringt.

Manuela und Wolfgang Junior setzen die Tradition fort. Sie kümmert sich ums Büro, die Buchhaltung und schupft die Administration der familieneigenen Firma media pro tv. Er ist die kreative Seele, arbeitet auf der Bühne, im Studio, beim Fernsehen… Der Schnittpunkt tritt dann ein, wenn es an CD-Produktionen geht. ‚Ich arbeite gerne mit Wolfgang‘, sagt Manuela, sie vertraut auf dessen Fähigkeiten als Produzent, ‚auch wenn manchmal bei der Arbeit die Funken fliegen‘, wie sie sagt. Nachsatz: ‚Leidenschaft gehört beim Singen einfach dazu und da wir beide beim Arbeiten streng sind, zählt nur das Ergebnis‘.

Manuela Fellner, die erfolgreiche Sängerin aus der Schweiz hat ihr Leben mit österreichisch-schweizer Feingefühl gut im Griff. Regelmäßig besucht sie ihre Familie daheim, genießt die alte Heimat aber kommt gerne immer wieder nach Österreich zurück. ‚Ich fühle mich hier sehr wohl. Es geht mir gut, ich bin rundum zufrieden‘, sagt Manuela. Und wenn sie so über ihr Leben spricht, schimmert er wieder durch, dieser Sonnenschein der sie begleitet. Da steckt in keinem Wort, nicht mal in einem Nebensatz so etwas wie Verdruss, Grant oder Ähnliches.

Das Titellied ihrer neuen CD heißt ‚7 Tage hat die Woche‘ und nein, es geht dabei nicht um die Mühen der Ebene zwischen Waschmaschine, Staubsauger und Sonntagsbraten. Der Uptempo Song ist so wie seine Interpretin: Gut drauf!

-az-

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